Was hast du denn da an?

Schönes Wochenende ihr Lieben,
ich bin Felicitas und erst seit Neuestem bei Heels & Herz dabei. Heute soll es darum gehen, wie unsere Outfits von Männern (negativ) wahrgenommen werden.

"Was hast du denn da an?"  ist hierbei wohl noch die freundlichste Variante. Denn nur wenige meiner Outfits gefallen meinen Freunden, potentiellen Partnern oder Männern generell. Ist mir aber auch herzlich egal. Ich habe viele Key-teile, die ich heiß und innig liebe und für die sich mein Exfreund damals regelrecht für mich geschämt hat – sei es meine heißgeliebte Felljacke oder auch Fellweste ("Bist du heute ein Schaf?"); meine Latzhose ("Damit siehst du aus wie ein Junge"), Birkenstocks generell, meine liebsten glitzernden Silberslipons (laut meinem besten Freund habe ich generell ein Faible für hässliche Schuhe) oder auch meine neueste Errungenschaft: diesen schönen Jumpsuit von Edited.


Alle diese Dinge finde ich dagegen super (und wenn es euch interessiert, stelle ich euch gerne meine Favourites in Sachen "Jungs abschrecken" in einem neuen Post vor.


Doch wie habe ich es geschafft, damit umzugehen, dass die meisten Männer meine Klamotten nicht so vergöttern wie ich?

1. Schritt: Zieh an, was DIR gefällt

– Kleiderschrank auf: Gefallen dir die Klamotten, die in deinem Schrank hängen? Trägst du sie gerne und fühlst du dich in ihnen wohl? Das ist bei meiner Kleiderwahl das A und O – lieber laufe ich nur in Jeans und langweiligem Pulli durch die Gegend und fühle mich schön und schlank anstatt mich in ein enges Kleid zu quetschen, an dem ich die ganze Zeit wie eine Irre herumzuppele, weil es vorne und hinten nicht sitzt, nur weil meine Begleitung mich in dem Kleid heiß findet. Solche Kleider kannst du generell aussortieren, du ziehst sie eh nicht an. Das Wichtige ist, dass DU DICH WOHL FÜHLST. Denn nur dann kannst du dich so präsentieren, wie du möchtest und deine Entscheidung vertreten. 

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Also zieh an, was immer du möchtest. – sei es für das erste Date, euren gemeinsamen Abend, den Theater-/Kinobesuch oder zum Feiern.
Du musst dich nicht den ganzen Abend auf hohen Schuhen abquälen, nur weil er deine Beine darin toll findet. (Damit meine ich jetzt nicht, dass du sie extra deswegen nicht anziehst, aber dazu später mehr. Es ist auch schön, seinem Partner einen Gefallen zu machen und etwas anzuziehen, was ihm gefällt). Andererseits darfst du auch hohe Schuhe tragen, wenn er einen Kopf kleiner ist als du und es deswegen nicht mag, wenn du High Heels trägst und noch größer bist. His loss. An meinem Abiball wollte mein damaliger Freund kein Foto mit mir zusammen machen (er war vielleicht 1cm kleiner als ich) und ich habe hohe Schuhe getragen und tragen wollen, sodass wir den ganzen Abend getrennt verbracht haben – er bei seinen Freunden und ich mit meinen Freundinnen. Dass es nicht der schönste Abend unserer Beziehung war, ist denke ich klar.

Aber: Hätte ich nachgeben sollen? Im Nachhinein habe ich mir die Schuld gegeben: Hätte ich Ballerinas tragen sollen, damit wir mehr voneinander gehabt hätten?
Ganz klar nein. Ich hätte mich bis heute geärgert, dass auf meinen Abiballfotos alle meine Freundinnen wie Gazellen ausgesehen hätten, während ich in flachen Schuhen und zusammengestauchten Beinen wie ein Elefant daneben gestanden hätte. Also: Punkt für die High Heels.

2. Schritt: Seit wann haben Jungs einen guten Modegeschmack?

Ganz ehrlich. Ich hatte bis jetzt wirklich wenig mit Jungs zu tun, die einen guten Stil hatten. Damit meine ich jetzt nicht, dass sie grauenhaft angezogen waren (na gut, ein paar schon), aber die meisten meiner männlichen Freunde ziehen an, worauf sie gerade Lust haben – Funktionalität vor Aussehen – was ich auch gut finde. Denn ich hätte auch gar keine Lust, mit Jungs abzuhängen oder gar zusammenzusein, die jeden Tag länger als ich im Bad brauchen, ihre Augenbrauen zupfen, immer dem neuesten Trend hinterrennen (übrigens aktuell laut GQ asiatisch verzierte Bomberjacken, Spitze, Cartoons und kariert). Ich finde es geradezu männlich und attraktiv wenn Kerle sich keinen Deut darum scheren, von welchem Designer ihr Shirt stammt. Die Einheitsallee aus Stan Smith und Superstar tragenden Boys schreckt mich sogar eher ab (und ja, ich habe auch Superstars im Schrank). 
Und meistens ist der Geschmack von den Herren der Schöpfung in meinen Augen grausam. Ihm gefielen immer die schrecklichsten Kleider (natürlich aus meiner subjektiven Sicht, es soll sich hier keiner auf die Füße getreten fühlen) oder wenn ich aufgehübscht war wie eine Barbie – die Haare so blond, lang und langweilig wie möglich, am besten enge, unauffällige Klamotten – laaaangweilig. Mit meinem Faible für silberne Schuhe und weiten Shirts konnte er meistens wenig anfangen. 
Deswegen: Sobald ein "männlicher" Kommentar in Richtung meines Outfits kommt, kann ich meistens nur noch lachen und fühle mich nicht angegriffen. Und fast immer sind die Kommentare echt lustig und passend. Zu meinen silbernen Slipons hat ein guter Freund schon gefragt, ob ich einen Aal erlegt hätte und ich wüsste, dass sein Kommentar zu diesem Jumpsuit wäre, ob ich denn gerne Windeln trage. 

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3. Nicht unnötig provozieren – obwohl

Ich muss zugeben, dass ich meinen Freund gerne extra provoziert habe- indem ich Sachen anzog, die mir 100% gefielen und von denen ich mir zu 100% sicher sein konnte, dass sie ihm 100%ig nicht gefallen würden – wie meine oben aufgeführten Lieblingsteile. Das ist natürlich auch nicht die feine Art – und vielleicht der Grund für das Scheitern unserer Beziehung (nur ein SPASS, natürlich hing es nicht von solchen oberflächlichen Dingen ab). Es ist natürlich auch eine schöne Geste, sich für den Partner so zurecht zu machen, wie es ihm gefällt – um ihm damit eine Freude zu machen. Aber sich komplett zu verändern und jemanden darzustellen, der man gar nicht ist – das geht zu weit. 

Heutzutage teste ich auf Dates auch fast schon, ob es ihm nur um mein Äußeres geht und trage gerne etwas auffälligere Dinge, die nicht jedem zusagen – vor kurzem: weiße Superstars, zerrissene weiße Jeans, schwarze Lederjacke und meine weiße Kunstfellweste aka Shaun das Schaf war unterwegs. 
Wenn er sich danach immer noch mit dir treffen will, weißt du, dass es ihm um DICH geht und nicht um deine äußere Hülle :)

4. Ohren zu und durch

Wie gesagt: Ich höre heutzutage einfach nur noch weg bei solchen Kommentaren und trage die Dinge, die ich schön finde – ohne Rücksicht darauf, ob sie anderen gefallen. 

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3 Comments

  • Mai 4, 2016

    Patty

    Dein Beitrag zu dem Thema ist der absolute Hanmer geworden. Ich finde es super wichtig, dass man das trägt worin man sich wohlfühlt und es dabei egal ist was andere denken :) Bis jetzt hatte ich eigentlich immer Freunde die auch zusammen mit mir shoppen gegangen sind und ähnliche Sachen wie ich gut fanden, aber selbst wenn ihnen mal etwas nicht gefallen hat gab es zum Glück keine Blöden Kommentare :) Der jumpsuit ist ein absoluter Hingucker und du siehst toll darin aus :)