FAQ zu den zehn wichtigsten Aufgaben einer Trauzeugin

Rein emotional betrachtet, ist das erste Date mit dem neuen Schwarm gerade einmal gefühlte fünf Minuten her. Von Liebe noch keine Spur. Ein Flirt? Vielleicht. Was daraus wird, bleibt offen – und das soll es auch, schließlich ist Single sein doch so schön. Doch dann kommt der Schock. Die um 180 Grad andersdenkende Freundin erscheint auf dem Display des Smartphones. Anruf annehmen. „Ich heirate – und du musst meine Trauzeugin sein“, tönt es vom anderen Ende der Leitung.

Nicht nur, dass die Freundin an die andere Seite des Singledaseins verloren geht (was sie im Grunde ja schon seit langem war), nein, das Trauzeuginnen-Dasein verhindert die Möglichkeit, diesen Wechsel der Seiten passiv über sich ergehen zu lassen. Doch was sind eigentlich die Aufgaben einer Trauzeugin?

 

1. Inwiefern hat eine Trauzeugin Mitspracherecht bei der Hochzeitsplanung?

Es Mitspracherecht zu nennen, wäre sicherlich übertrieben. Die Trauzeugin hat die meiste Zeit über keinen aktiven Part, sondern unterstützt und hilft – so auch bei der Hochzeitplanung. Trauzeuginnen fungieren als Kopf der Braut, denn der physische Kopf ist voller klingender Geigen und zum Tag der Hochzeit dazu gemacht, richtig gut auszusehen und „ja“ zu sagen. Ein funktionierendes Gehirn, das aus dem Stehgreif alles herunterbeten kann, was am großen Tag (und in der Regel auch schon weit davor) zu organisieren ist, ist bei der Braut oft Fehlanzeige. An diese Stelle rückt die Trauzeugin. Tipp: Listen-Junkies finden hier ein wahres Paradies vor, denn sie können To-do-Listen für nahezu jeden Monat bis zur Hochzeit erstellen. Unter freundin.de gibt es dazu ein paar Anregungen. Grundsätzlich gilt aber: Die Hochzeitsplanung obliegt dem Brautpaar. Ratgeber ist die Trauzeugin.

 

2. Muss eine Trauzeugin die Ehe bezeugen?

Nein. Trauzeugen sind heute keine Pflicht mehr. Das heißt, dass aktuell weniger die gesetzlich verbrieften Fakten im Fokus stehen, sondern vielmehr die emotionale Komponente, eine Trauzeugin zu haben, die wie eine beste Freundin agiert und den Weg bis zur Hochzeit (und darüber hinaus) gemeinsam mit der Braut geht. Wurden Trauzeugen benannt, darf an dieser Stelle etwas Bürokratie nicht fehlen, denn wer vor dem Standesamt als Trauzeugin die Ehe bezeugen soll, muss beispielsweise einen Ausweis vorlegen. Fragen zu Rechtlichem und Finanziellen werden unter focus.de beantwortet.

 

3. Muss eine Trauzeugin das Outfit des Mannes kennen?

Sie sollte es kennen. Ein Beispiel: Sucht sich die Braut ein weißes Kleid aus und er trägt ein cremefarbenes Hemd, so wirkt das nicht gerade wie aus einem Guss. Ebenso unpassend wäre, wenn sie rote Highlights in Form von Pailletten auf ihrem Brautkleid hat und er ein lila Hemd trägt. Praxistipp: Nachdem das Kleid meist schon weit vor dem Anzug angeschafft wird, sollte die Trauzeugin idealerweise den Trauzeugen des Ehemanns darüber informieren, damit die Überraschung gewahrt wird und die Outfits trotzdem zueinander passen.

 

4. Muss die Trauzeugin einen Junggesellinnenabschied organisieren?

Auch überzeugte Singles spinnen sich mit guten Freundinnen gedanklich ihre Hochzeit zurecht. Dazu gehört meist ein Junggesellinnenabschied. Neben der klassischen Variante, um die Häuser zu ziehen, gibt es auch eine klare Tendenz dazu, einen waschechten Mädels-Abend zu machen. Tipp: Während die „brave“ Version des Junggesellinnenabschieds „nur“ viel Alkohol vorzieht, liegen auch sogenannte Dildo-Partys aktuell im Trend. Wer also weiß, dass sich im Freundeskreis der Braut auch dafür Freunde befinden, kann eine entsprechende Party organisieren. Anregungen gibt es im Erotikshop vitamin6.de, wenn beispielsweise auch ein Junggesellinnenabschiedsgeschenk in Erwägung gezogen wird.

balloon-767246_1200

Nur weil die Trauzeugin am Tag der Hochzeit ein wenig in die Rolle einer Eventmanagerin schlüpft, bedeutet das nicht, dass sie nicht selbst eine Überraschung organisieren kann.

 

5. Den Tag der Hochzeit selbst kann die Trauzeugin aber ruhig angehen, oder?

Das ist letztlich Definitionssache, denn nun gilt es, sich selbst hochzeitstauglich auszustaffieren, die letzten Vorbereitungen zu überwachen und die Braut zu begleiten. Ausschlafen ist also nicht drin. Vielmehr sollte die Trauzeugin schnell noch zur Festlocation schauen, um zu checken, ob dort alles so hergerichtet wird, wie es auch abgesprochen wurde. Die Alternative, im Vorfeld selbst zu dekorieren, ist natürlich eine Option, aber Achtung: Do-it-yourself-Ambitionen müssen bei einer Hochzeit in Maßen gehalten werden, denn sonst sind die Batterien schnell erschöpft. Nach dem Location-Check geht’s zur Braut. Und mit ihr (und vielleicht sogar einem Gläschen Sekt) zum Friseur.

 

6. Ist die Trauzeugin Ansprechpartnerin der Gäste?

Eine Trauzeugin ist nicht das Empfangskomitee, aber eine Trauzeugin weiß, welche Highlights geplant sind und terminiert diese in der Regel mit den Musikern so, dass es auch für die Gäste nicht langweilig wird.

 

7. Muss die Trauzeugin den Brautverzug organisieren?

Die Trauzeugin kann hier aktiv mitwirken, kann sich aber auch in die Rolle begeben, die Braut beim Suchen des Bräutigams zu begleiten, wenn dieser entführt wird. Wird die Braut entführt, kann die Trauzeugin mitgehen oder dem Bräutigam bei der Suche helfen.

bridal-bouquet-781688_1200

In einigen Regionen Deutschlands ist das Entführen des Brautstraußes ebenso Brauch wie das Entführen der Braut selbst.

 

8. Muss die Trauzeugin auf den Brautstrauß aufpassen?

Das steht nirgends geschrieben. Auf den Brautstrauß kann letztlich jeder aufpassen, der das vollste Vertrauen der Braut genießt, denn wenn dieser geklaut wird, kann die Auslöse (je nachdem wer den Brautstrauß ergattert hat) richtig teuer werden.

 

9. Muss die Trauzeugin die Hochzeit moderieren?

Nein. Plant sie oder planen die Mädels vom Junggesellinnenabschied ein Highlight im Rahmen der Hochzeit, kann sie hier als Moderatorin fungieren, aber nicht für die Dauer der kompletten Hochzeit.

 

10. Was sind die wichtigsten Utensilien, die eine Trauzeugin bei einer Hochzeit nicht vergessen darf?

Den Notfallkoffer für die Braut. Was dieser beinhaltet? Kautabletten gegen Kopf- oder Magenschmerzen, Erfrischungstücher, Blasenpflaster, Nähzeug, Make Up zum Auffrischen, Deo, Parfüm und natürlich Taschentücher!

 

Titelbild:  via kaboompics.com (CC0);
Bild 2: pixabay.com © Herm (CC0) Bild 3: © LenaLM (CC0)

Comments are closed.